Unter Staatsverschuldung versteht man die Gesamtheit aller Schulden, die
ein
Staat aufnimmt, um seine Ausgaben zu
finanzieren. In Deutschland beträgt die öffentliche Gesamtverschuldung, also die Schulden
von Bund,
Ländern und Kommunen, Anfang 2025 rund 2,5 Billionen Euro Schulden. Der Bund trägt mit etwa
1,7
Billionen Euro Schulden den größten
Anteil.
Der Staat nimmt Schulden auf, um damit öffentliche Investitionen zu finanzieren, die nicht
vollständig durch Steuereinnahmen finanziert werden können. Die Investitionen in Bereiche
wie
Infrastruktur oder Bildung sollen die Wirtschaft längerfristig ankurbeln und somit Wachstum
generieren. Auch in konjunkturellen Krisen oder Abschwüngen kann sich der Staat verschulden,
um die
Wirtschaft zu stabilisieren. Besonders unvorhergesehene Notsituationen, wie die Corona-
Pandemie,
erfordern vom Staat eine hohe Verschuldung, um wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen
abzumildern. Idealerweise tragen staatliche Investitionen zu einem nachhaltigen Wachstum und
steigenden Staatseinnahmen bei, sodass sich die Schulden teilweise selbst finanzieren.
Um Kredite aufzunehmen, gibt der Bund Staatsanleihen an ausgewählte europäische
Geschäftsbanken aus,
die diese anschließend an Investoren, Versicherungen oder Privatpersonen weiterverkaufen
können. Die
Höhe der Zinsen für Staatsanleihen hängt von der Kreditwürdigkeit eines Staates ab. Je höher
das
Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Staates, desto geringer fallen die Zinsen für die
Anleihe
aus.
Staatsschulden sind nicht grundsätzlich negativ, denn durch die Stärkung der eigenen
Wirtschaft
können langfristig mehr Einnahmen generiert werden. Allerdings sollte die Verschuldung nicht
übermäßig ansteigen, da im schlimmsten Fall eine Staatspleite droht, die gravierende Folgen
für den
Staat, die Wirtschaft und die Bürger hätte.